Montag, 25. Juli 2016

Die Entscheidung

Nachdem ich sehr sehr viel gelesen habe und auch in diversen MS-Foren über Betroffene gelesen habe, wie es ihnen mit einer Basistherapie ergeht, hatte ich eine Entscheidung für mich getroffen.

Nein! Das wollte ich nicht. Die Nebenwirkungen waren mir zu heftig und ich war nicht bereit, die Lebensqualität die ich hatte, Medikamenten zu opfern.

Der Schub war vorbei und bis auf drei taube Finger, ging es mir gut.
Ich hatte zwei kleine Kinder und ich konnte nicht, vier Tage die Woche, wegen grippeähnlicher Nebenwirkungen flach liegen. Ich wollte auch nich noch zusätzlich Schmerzmittel nehmen, nur damit die Nebenwirkungen erträglicher waren.

Außerdem konnte zu dem Zeitpunkt ja noch niemand sagen, in welche Richtung meine MS verlaufen würde.

Mit dieser Einstellung, bin ich also zu meiner Neurologin. Ich habe ihr meine Einstellung zu den Medikamenten und meine Meinung mitgeteilt.

She was not amused. 😂

Mir egal, war ja schließlich mein Leben und meine Krankheit und schließlich war ich schon lange volljährig und durchaus in der Lage, weitreichende Entscheidungen zu treffen.

Schlussendlich wurde meine Entscheidung akzeptiert, natürlich nur unter der Auflage, halbjährigen zur neurologischen Untersuchung vorstellig zu werden und einmal im Jahr MRT Schädel und HWS zu machen.  Das war okay für mich.

So zogen die Jahre ins Land.

Natürlich hatte ich Schübe und natürlich habe ich auch neben den Schüben gemerkt, das ich MS habe. Aber immer, wenn ich einen Schub hatte, war die Praxis geschlossen.
Dabei wurde mir anfangs eingetrichtert, ich solle mich im Schubfall dringend melden, es wäre wichtig direkt Cortison zu nehmen.
Ein Wink des Schicksals. Denn so musste ich auch nicht diskutieren, warum ich kein Cortison nehmen wollte.
Irgendwann habe ich auch nicht mehr versucht anzurufen und meine Schübe ausgesessen. War nicht immer einfach, denn man muss viel Geduld haben.

Ich war oder bin bestimmt keine einfache Patientin. 😈
Will ich aber auch gar nicht sein.

Meine neurologischen Untersuchungen, Nervenleitgeschwindigkeit und VEP waren immer gut.
Auch die jährlichen MRT's waren nicht übel. MRT Schädel war immer unauffällig, nur in der HWS kam mal was hinzu und verschwand auch wieder was.

Meine MS hat einen sehr günstigen Verlauf, so sagt man das.
Sie ist schubförmig remitierend d. h., dass sich die Symptome wieder vollständig zurückbilden können.

In den letzten 10 Jahren, hatte ich im Durchschnitt alle ein bis zwei Jahre einen bis zwei Schübe. Ich habe nie Cortison genommen um einen Schub zu behandeln. Mir geht es gut damit.

Im nächsten Beitrag, erzähle ich was ich im Schubfall einnehme und wie ich meine MS behandle.


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